Ski Club Rückershausen 1951 e.V.

Inhalt Historie

*   Grußwort des Vorsitzenden zur 50 Jahre Feier

*   Der Skilauf ist über 5000 Jahre alt

*   Als es den Ski Club in Rückershausen noch nicht gab

*   Laaspher Freibad Umkleide als Skihütte nach Rückershausen

*   20 Jahre Fahrt zum Gletscherskilauf ins Schnalstal

*   Partnerschaft schlief ein

*   Geschichte der Kinder- und Jugendzeltlager

*   Grasski-Lauf in Rückershausen

*   Lustige Geschichten, herrliche Anekdoten und wahre Possen

*   Im Ziel zu spät aber "fönf welle Sau gesieh"

*      Suppe à la Hühnerfüße mit Hahnenkamm

*      30 Jahre Feier Skihütte Rückershausen 

*      Bilder von der Feier 30 Jahre Skihütte

*      Beleuchtete Schanze zur Feier 30 Jahre Skihütte new

 

 Letzte Aktualisierung: Mittwoch, 31. Oktober 2007

 

Grußwort des Vorsitzenden:

"Guter Grund, Zeit anzuhalten"

Große Projekte zeugen von der Tatkraft des Ski-Clubs

Gerade in der heutigen, schnelllebigen Zeit ist dieses Jubiläum ein guter Grund die Zeit anzuhalten, über die vergangenen 50 Jahre Rückblick und die folgenden Jahre Ausblick zu halten. Welche Beweggründe haben die Menschen unseres Dorfs gehabt, einen Ski-Club zu gründen? Haben diese Gründe auch noch heute Bestand? - Oder gelten 50 Jahre später ganz andere Werte? Einige große Projekte zeugen von der Tatkraft des Ski-Clubs in den letzten 50 Jahren und verdienen unsere Bewunderung: lBau der kleinen Sprungschanze lBau der großen Sprungschanze lBau der Skihütte lBau des Kraftraums Ein Resümée der Vereinsgeschichte zeigt uns eindeutig, dass zwar die Zeit vorangeschritten ist, die Beweggründe und Bedürfnisse den Ski-Club Rückerhausen ins Leben zu rufen heute genauso gelten wie vor 50 Jahren. Diese sind insbesondere das gemeinsame Interesse am Skisport in der Natur und alle Formen des Trainings oder des Wettkampfsportes - auch außerhalb der Wintersaison. In diesem Zusammenhang sind die vielseitigen Betätigungsmöglichkeiten zu nennen: lAlpinski lSprunglauf lLanglauf lGrasski lSkiroller lMattensprunglauf lMountainbiking lKrafttraining An dieser Aufzählung wird deutlich, dass die Fortentwicklung des Sports gerade in heutiger Zeit die Aspekte der Gemeinschaft und der Verbundenheit mit der Natur unterstützt und sie in einem wichtiger den je erscheinenden Bedeutungszusammenhang sieht. Wir sind den Vereinsgründern des Ski-Club Rückershausen heute dankbar dafür, dass ein aktives, traditionelles Vereinsleben existiert, in dem wir und unsere Kinder uns wohlfühlen. Ich möchte mich an dieser Stelle bei all denen bedanken, die den Verein zu dem gemacht haben, wie er sich heute präsentiert und bei allen, die zur Gestaltung der vorliegenden Festschrift beigetragen haben. Ski-Club Rückershausen 1951 e.V. Bernd Holzapfel, Vorsitzender

 

è Quelle: Siegener Zeitung, Mai 2001

 

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Der Skilauf ist über 5000 Jahre alt:

Fortbewegung der Jäger auf Schneeflächen

Norwegen ist das Heimatland des Sports / Erstes Rennen der Geschichte fand im Jahre 1843 in Tromsö statt

Der Skilauf ist über 5000 Jahre alt. Davon zeugen Steinzeichnungen, die in der Nähe des Onega-See's und der norwegischen Insel Rödöy gefunden wurden. Ski, norwegisches Wort für "Scheit", dienten hier zur Fortbewegung auf Schneeflächen, um das Einsinken zu verhindern. Jäger und Bauern, Träger und Boten fanden damit eine Erleichterung von Leben und Arbeit. Aber auch das Militär nutzte den Ski als ein Mittel für einen strategischen Vorteil. Überhaupt war Norwegen Heimat und Ursprung des, insbesondere auch modernen und sportlichen Skilaufs. Das erste Skirennen der Geschichte fand 1843 in Tromsö statt. Weitere Rennen folgten, besonders im Gebiet Telemark. Der Bauer Sondre Norrheim sprang 1860 von einem Felsblock an die 30 Meter und 1889 begann die Geschichte des Holmenkollen-Rennens. Skipionier im deutschsprachigen Raum war der Turnklassiker J. C. F. Guts Muths aus Thüringen. Bereits 1795 ließ er sich zwei Schneeschuhe anfertigen, einen kürzeren mit Rillen aus Kiefer und einen längeren, leichteren aus Birke mit Fell. Mit schriftlicher Anleitung wollte er die Jünglinge in den langen Wintermonaten fit halten. Allein die Zeit war noch nicht reif für derlei Ansinnen, die Aktivitäten wurden mangels Nachfrage eingestellt. Den richtigen Schub in Deutschland und Mitteleuropa löste die Übersetzung des Buchs von Polarforscher Fridjof Nansen "Auf Schneeschuhen durch Grönland" aus. Nicht zuletzt auch durch die immer besser werdenden Verkehrsanbindungen der Eisenbahn befassten sich zunächst vornehmliche Adelige und Akademiker verstärkt mit dem Wintersport. Anfangs mit ihren noch norwegischem Vorbild gebauten Schneeschuhen und einer bis zu 3 Meter langen Bambus- oder Fichtenstange belächelt, auch weil sie so oft in die horizontale Lage kamen, begeisterten sich auch immer mehr Normalbürger für diese neuen Sachen. Es kam zu den ersten Vereinsgründungen, u.a.: l1891 in München l1892 SC Todtnau/Schwarzwald l1896 SC Vogesen l1896 SK "Norweger" Annaberg im Erzgebirge/Sachsen l1900 Ilmenau/Thüringen. Auch im Westdeutschen Raum um Winterberg rührte sich der Virus Skilauf. Im Februar 1907 begründete sich der SKS "Skiklub Sauerland", dessen Nachfolger heute der Westdeutsche Skiverband ist. Dem in 1905 gegründeten Deutschen Skiverband wurde beigetreten. Zunächst einziger Satzungszweck war die "Förderung des Skilaufs" und damit der Grundstein zur Erschließung des winterlichen Sauerlands. Aber auch Jugendarbeit und Fremdenverkehr waren weitere Triebfedern im neu gegründeten Dachverband. Zahlreiche Ortsgruppen, vor allem aus dem Flachland und viele Freunde und Gönner kamen neu hinzu, um den Idealismus zu fördern und unterstützen. Auch die königliche Regierung zu Arnsberg schloss sich an und gab Zuschüsse zur Anschaffung von Schulski. Außerdem sollte der Skilauf als Teil des Turnunterrichts gepflegt werden. In 1910 gehörten dem SKS bereits 1511 Mitglieder an. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs brachte einen Einschnitt in die Entwicklung des Wintersports. Die Vereine und Verbände wurden gebeten, die guten Skiläufer ins freiwillige Deutsche Skikorps abzugeben. Auch manche Kasse wurde gespendet ans Rote Kreuz. Nach dem Krieg kam der Aufruf des Deutschen Skiverbandes, die Zeit zum Wiederaufbau im Inneren zu verwenden. Größere Sorgen musste sich der Verband um die Zahlungsmoral der Vereine machen. Bedingt durch Inflation und Arbeitslosigkeit war natürlich überall das Geld äußerst knapp. Deshalb wurden Bezugsscheine und Vorzugspreise bei Skiausrüstungen für die Vereine eingesetzt, die ihren Beitrag geleistet hatten. Neumitglieder gab es aus Geldmangel ebenfalls nicht, obwohl sich die Zahl der Skifahrer ständig erhöhte. Um weitere Mitglieder zu werben, wurde 1926 vom Skiklub Sauerland und dem Skiverband Eifel dann eine Zeitschrift "Westdeutscher Wintersport" herausgegeben. Diese beiden Verbände gründeten dann 1933 erstmals den "Westdeutschen Skiverband". Allerdings nur von kurzer Dauer, denn nach Hitlers Machtergreifung erfolgte eine Neuaufteilung in verschiedene Gaue. Der Sport war nun nicht mehr länger eine persönliche Angelegenheit, sondern im wesentlichen ein "Dienst an der Nation". Mit Sammlungen überzähliger und abgelegter Sportgeräte sollten Wehrsportkurse, die Jugendpflege und außersportliche Veranstaltungen ausgerüstet werden. Das "Fachamt Skilauf" übernahm im wesentlichen die vom bisherigen Idealismus geprägten Aufgaben in eigener Regie. Der Krieg beendete dann so ziemlich alle skisportlichen Aktivitäten.

 

è Quelle: Siegener Zeitung, Mai 2001

 

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Als es den Skiclub in Rückershausen noch nicht gab:

Ohne Sturz ging es bis zum Stall gegenüber

Sätze über die "Hura Wiese" führten mitunter zu schmerzhaften Stürzen / Bretter mit Kerzen gewachst

Wie im Jahre 1971 berichtet wird, waren der Bevölkerung von Rückershausen und Weide die Schneeschuhe schon vor der Jahrhundertwende bekannt. Sie dienten damals mehr als Fortbewegungsmittel und wurden besonders von den Kindern der weit auseinander gestreuten Einzelgehöfte benutzt, um trotz zugeschneiter und verwehter Wege zur Schule zu kommen. Eine Schneeräumung wie sie heute üblich ist, kannte man damals noch nicht. So waren die Schneeschuhe oft das einzige Mittel, um die Verbindung zu den umliegenden Dörfern und zum benachbarten Siegerland aufrecht zu erhalten. Aus diesen Gegebenheiten und der Tatsache, dass Rückershausen wegen seiner geographischen Lage eine für Mittelgebirgsverhältnisse sichere Schneelage hat bzw. hatte, rückte im Laufe der Jahre der Skisport immer mehr in den Mittelpunkt des dörflichen Lebens. Auf Grund der Arbeitslosigkeit in den 30er Jahren und der Tatsache, dass einige der jungen Männer den Beruf des Maurers erlernt hatten, waren viele während der Wintermonate zu Hause. Nachdem das Holz für Herd und Ofen eingeräumt und die Stallarbeit erledigt war, traf man sich häufig zum Skilaufen. Skiwanderungen über den "Karrenplatz" zur "Schwarzen Grube" oder in den "Breitenbach" waren dann die Ziele. Rund um die "Birkenhecke" war man unterwegs. Die "Winterseite" oder das "Gigge Hainchen" waren beliebte Skihänge. Den Obstgarten gab es dort damals noch nicht. Hier befanden sich Baumstöcke vom ehemaligen Wald. Jedoch wurde für Abfahrten von den mutigsten Fahrern der kürzeste und steilste Weg nach unten genommen. Mit rasendem Tempo ging's über eine Böschung hinaus, um anschließend nach einer Bachüberquerung am Gegenhang abzuschwingen. Gleich nebenan befindet sich heute die Große Lahntalschanze. Auch Zuschauer kamen schon mal von Feudingen hoch, um sich das Treiben anzuschauen. Ein sehr beliebtes Skigelände war auch die Böschung neben "Öberste Backhaus". Mit Anlauf über "Hura Wiese" ging es mit einem gewaltigen Satz hinunter, was dann auch schon mal zu schmerzhaften Stürzen führte, denn die Landung erfolgte meist auf dem sehr flachen Wiesengrund. Dass man auf einem geneigten Hang landen muss, um weite Sprünge sicher zu stehen, diese Erkenntnis kam erst später. Wer es dennoch ohne Sturz schaffte, fuhr dann bis zum gegenüberliegenden Stall. Die Ski wurden übrigens vom Schreiner Adolf Wied (Hennerjes) angefertigt. Später konnte man auch welche bei Wilhelm Haßler in Oberndorf bekommen. Um die gebogene Skispitze zu formen, wurde diese zunächst im Futterkessel erhitzt und anschließend über ein eisernes Schubkarrenrad gespannt. Als Skiwachs diente die Kerze, welche mit einem heißen Bügeleisen aufgetragen wurde. Eine große Anziehung übte bei den Jugendlichen auch das Beobachten des Wildes in Wald und Flur aus. Sehr gerne wurden bei tiefem Schnee ihre Fährten verfolgt, und nicht selten bekamen sie große Rudel von Rotwild zu Gesicht. Dass sie dabei verständlicherweise auf großes Unbehagen der Förster und Jäger stießen, versteht sich von selbst. Eine besondere Attraktion war neben den Ski-, Schlittschuh- und Schlittenfahren auch der in den Jahren 1947 bis 1950 existierende Bob. Nachdem bereits 1939 Werner Haßler (Unterste) einen Bob gebaut hatte, von dem aber heute nicht mehr viel bekannt ist, konstruierte sein Bruder Kurt nach dem Krieg einen Neuen, auf dem acht Personen Platz hatten. Der Nachbar, Willi Bätzel (Bänfersch), von Beruf Schmied, stellte die Eisenteile wie Rohrstoßstange, Rückenlehne, Bremseisen und Winkeleisen für Fuß- und Beinauflage her. Die Steuerung baute Kurt aus einem zerstörten Panzerspähwagen aus und in den Bob wieder ein. Die Sitz- und Beinauflage bestand aus einer Holzlattenkontruktion, die blau angestrichen war. Die Kufen waren rot und die Eisenteile schwarz. Es war schon ein gutes Gefährt, denn man konnte sogar damit rückwärts fahren. Als Fahrstrecke diente meistens die "Gigge". Jedoch endeten viele Fahrten bei "Öberste" (Göbel) durch den Graben gegen den Zaun. Manchmal konnte man vom "Aberg" hinter "Meueresch" (Schmidt) bis zum Bahndamm über den hart gefrorenen Schnee fahren. Zum Teil wurden auch Zaunpfähle rasiert, was der Bob gelassen hinnahm. Eine Reparatur war deswegen nicht erforderlich. Sehr stolz waren die Mädchen, wenn sie wieder einmal mitfahren durften. Das Bobfahren war für alle ein tolles Erlebnis, an das sich heute noch viele gern erinnern. Die ersten maschinell hergestellten Ski wurden in Marburg geholt. Hier handelte es sich um Wehrmachtsski, wobei die Abnahmemenge mindestens drei Paar betragen musste. Allerdings waren davon zwei Paar kaum noch zu gebrauchen. Im Laufe der Zeit verstand man es immer besser, mit den Skiern umzugehen. So wurden auch entferntere Ziele für Skitouren in Angriff genommen. Benfe, Großenbach, Lahnhof, Heiligenborn oder Lützel hießen nun die Orte, wo Rückershäuser Jungs anzutreffen waren. Karl Bätzel und Otto Göbel liefen sogar mal bis zur Sackpfeife. Der Zug brachte sie zunächst bis zur Leimstruth, ehe sie über Stünzel, Sassenhausen, Haarfeld und Didoll ihre Route fortsetzten. Von Ludwigshütte fuhren sie dann wieder mit dem Zug zurück. Ein anderes Mal fuhren Otto Göbel und Herbert Haßler mit dem Zug bis Berleburg, um dann mit den Skiern bis auf den Astenberg zu laufen. Ein Pendelbus der Engländer brachte sie schließlich nach Winterberg. Zurück wurden sie von Hilchenbacher Skikameraden mitgenommen. Besonders Lützel hatte es ihnen aber angetan. Hier war der Skisport schon in aller Munde. Sogar eine Schanze stand dort schon. Das war nun etwas Neues und eine Herausforderung für sie. Die Mutigsten unternahmen hier ihre ersten Sprungversuche. Natürlich fing man nicht gleich an höchster Stelle an. Der Anlauf wurde vom Schanzentisch aus erklommen. Meter für Meter tastete man sich höher. Die Begeisterung der Rückershäuser wuchs von Tag zu Tag. Manchmal wurde auch der Zug genommen, um schneller auf der Lützel zu sein und man überlegte schon, sich dem Lützeler oder Hilchenbacher Skiverein anzuschließen, denn man wollte sich auch gerne im Wettkampf mit anderen messen. Bald hatte man auch im Rückershäuser Skigebiet eine kleine Schanze gebaut. In der Winterseite wurde aus Rundhölzern ein Schanzentisch konstruiert, der eine große Ähnlichkeit mit den heutigen Loopingschanzen der Trickskifahrer hat. Man sprang zwar nicht besonders weit, dafür aber sehr hoch. Bei einem Sprungversuch brach die Konstruktion sogar auch mal zusammen. Ob es nun am zu kräftigen Absprung des Springers lag oder an dem schweren nassen Schnee, daran kann man sich heute nicht mehr so genau erinnern. Als eines Tages wieder eifrige Rückershäuser Skiläufer in Richtung Lützel aufbrachen, rief "Schola" Alfred (Haßler) sie zurück. Mit der Befürchtung, dass sie womöglich einem dieser Siegerländer Skivereine beitreten würden, machte er den Vorschlag doch selber einen Verein zu gründen. Bei verschiedenen Gesprächen beim "Hanjerje" oder auch privat zu Hause, woran Alfred Haßler, Karl Bätzel, Herbert Haßler, Werner Roth u.a. teilnahmen, diskutierte man auch darüber, sich mit Hilchenbach zusammen zu tun, denn zu dem dortigen Vorsitzenden Fritz von Bergh hatte man gute Kontakte. Da der Hilchenbacher Verein jedoch kurz vor der Auflösung stand, entschlossen sie sich, einen eigenen Verein zu gründen. Für Werner Roth wäre dies ganz einfach gewesen, der Alfred macht den Vorsitzenden, der Karl kümmert sich ums Geld und die Schreiberei, der Herbert um die Sportler und er um die Jugend. Doch so einfach war das nun auch wieder nicht, meinte auch "Hanjerjes Fritz", da müsse schon was Schriftliches gemacht werden. Also wurde am 16. Januar 1951 zur Gründungsversamlung aufgerufen.

 

è Quelle: Siegener Zeitung, Mai 2001

 

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Laaspher Freibad-Umkleide nach Rückershausen:

Haßler-Hütte zur Ehre des Wegbereiters

Mitglieder des Skiclubs transportierten das Gebäude von der Lahnstadt zum eigenen Hang

Eine vereinseigene Skihütte zu bauen, war eigentlich schon immer vorgesehen, nur konkrete Planungen über Größe und Finanzierung gab es noch nicht. Dies änderte sich dann schlagartig, als 1976 der ehemalige SCR-Vorsitzende Alfred Haßler den Vorstand mit der Nachricht konfrontierte, dass die Stadt Bad Laasphe das Freibad neu gestalten wolle und das dazugehörende Umkleidegebäude abgerissen werden sollte. Es gab dafür bereits einen Bewerber, der jedoch den Abbruch sowie Transport des Gebäudes nicht selbst durchführen wollte. Nach diversen Beratungen im Vorstand wurde letztendlich beschlossen, das Umkleidegebäude in Eigeninitiative abzubauen und nach Rückershausen zu transportieren. Die Stadt gab dem SCR daraufhin "Grünes Licht" zum Abbau des Gebäudes. Mit Traktoren und einem Lkw wurden 2,5 Meter lange komplette Seitenwände, Dachbalken, Bretter und Fenster ins Skigebiet Rückershausen geholt und im Auslauf der Kleinen Lahntalschanze gelagert. Nun ging es darum, einen geeigneten Platz zu finden und die Baugenehmigung zu beantragen. Man entschied sich für den Standort rechts neben dem Auslauf der Großen Lahntalschanze, ein Plateau wurde geschoben und erste Vorbereitungen zum Aufbau der Skihütte getroffen. Der Vorstand des Wasserbeschaffungsverbands hatte seinerseits Bedenken mit dem gewählten Standort und schlug dem SCR vor, bei Alfred Haßler nachzufragen, ob evtl. auf seinem Grundstück am Ende der Rückershäuser Straße die Hütte aufgebaut werden könnte. Das Gespräch mit Alfred verlief erfolgreich und jeder war über die Entwicklung begeistert, da ein Standort in der Sommerseite natürlich ansprechender war als im dunklen Schanzenauslauf. Die Baugenehmigung und weitere Planungen gingen zügig voran und der Aufbau wurde 1977 durchgeführt. Nun stand also die Original-Umkleidekabine des Freibads Bad Laasphe im Skigebiet Rückershausen. Der Ab- und Aufbau wurde unterstützt durch das THW Bad Berleburg, zahlreiche Vereinsmitglieder und befreundeter Helfer. Der Innenausbau, Toilettenanbau und Anbringung der Außenverkleidung erfolgte dann 1978/79. Zur Ehre des Wegbereiters wurde die Skihütte zur "Alfred-Haßler-Hütte" benannt. Nach und nach wurden weiter Komponenten zum heutigen Aussehen hinzugefügt. Nachdem der SCR die Bundesskispiele 1986 zugesprochen bekam, wurde eine Pistenwalze angeschafft und eine Garage errichtet. Um eine ungestörte Wettkampfauswertung gewährleisten zu können, ohne in das Dorfgemeinschaftshaus ausweichen zu müssen, wurde 1987 im Anschluss an die Garage das Rechenbüro gebaut. Der Innenausbau ging dann weiter mit der Anbringung der Deckenverkleidung im Jahr 1992. Auch Telefon und Fax hielten Einzug, wofür das notwendige Kabel im "Hand- und Spanndienst" mit Hacke und Schaufel von "Hennerjes" zur Hütte in 1993 verlegt wurde. Die lang ersehnte und viel diskutierte Renovierung mit Verlegung der Theke und Neugestaltung erfolgte von Juni bis Dezember 1997. Die "Alfred-Haßler-Hütte" ist für den Ski-Club Rückershausen nicht mehr wegzudenken. Sie bietet den Sportlern im Skigebiet Birkenhecke eine trockene Unterkunft und den benötigten Gerätschaften einen Standort. Als Schutzhütte für Wanderer ist sie ebenso bekannt, wie für Familienfeiern der örtlichen Bevölkerung. Der Ski-Club Rückershausen ist stolz darauf, solch eine Skihütte in so herrlicher Lage zu besitzen.

 

è Quelle: Siegener Zeitung, Mai 2001

 

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20 Jahre Fahrt zum Gletscherskilaufen:

Spaghetti-Essen im Schnalstal machte satt

Nach der riesigen Vorspeise kam die Nachspeise / Da waren die Teller aber schon zusammengestellt

Die Idee, in den Herbstferien zum Sommerskilaufen auf einen Gletscher zu fahren, kam mir 1980, nachdem die Alpine Bezirksmannschaft Rothaar bereits schon drei Jahre am Rettenbachferner im Ötztal ihre Vorbereitungslehrgänge für die Wintersaison absolvierte. Da der SC Rückershausen Nordische Sportler, mit Langlauf und Skispringen sowie Alpine Rennläufer hatte, musste also ein Gletscher gefunden werden, der eine Langlaufloipe, Sprungschanze und Alpine Pisten anbieten konnte. Anfang Mai 1981 habe ich dann bekannte Gletscherregionen mit dieser Vorgabe angeschrieben. Es konnte jedoch keines dieser Gebiete unsere Anforderungen erfüllen. Eike Bremer gab mir dann den Tipp, im Schnalstal anzufragen, wo erst 1976 der Gletscher erschlossen worden war. Die Anreise war zwar 180 km weiter als zu den österreichischen Gletschern, jedoch hatten wir hier die Möglichkeit, alle drei Disziplinen ausüben zu können. So machten wir uns am 16.Oktober 1981 erstmals mit 40 Skiläufern auf den Weg ins Schnalstal. Der erste Eindruck bei der engen Taleinfahrt gleich hinter Naturns ist sicherlich auch heute noch vielen in Erinnerung. Nach einer, wie wir empfanden, langen Fahrt durch das schmale Tal, kamen wir dann in der Ortschaft "Unser Frau" in der Pension Rainhof an. Kurz darauf fuhren wir weiter bis zum Talende nach Kurzras, wo sich die Talstation der Gletscherbahn befand. Hier machten wir uns erst mal mit den Gegebenheiten vertraut und sammelten weiter faszinierende Eindrücke. Wie sich dann der erste Abend bzw. die erste Mahlzeit in unserer Pension abspielte, davon wird man sich wohl immer wieder erzählen: In großen Schüsseln wurden herrlich duftende Spaghetti serviert und hungrig wie wir waren, alles verputzt und sogar noch nachbestellt. Um der Bedienung die Arbeit zu erleichtern, stellten wir anschließend die Teller zusammen und schwärmten von dem tollen Essen. Aber dann: die Tür ging auf, und wir trauten unseren Augen nicht. Das Hauptgericht wurde serviert. Mit der Hoffnung, unsere Unwissenheit verbergen zu können, wurden die Teller so gut es ging gesäubert und an die "Vorbesitzer" zurückgegeben. Wie wir schwitzend dann den Hauptgang und den Nachtisch einnahmen, kann sich wohl jeder vorstellen. Am nächsten Morgen erwartete uns auf dem Gletscher eine faszinierende Bergwelt, die all unsere Vorstellungen übertraf. In den folgenden 19 Jahren nahmen pro Fahrt zwischen 18 und 97 Skiläufer und Wanderer an den Schnalstalfahrten teil. Nicht nur Vereinsmitglieder, sondern auch viele Mitglieder benachbarten Vereine sowie Privatpersonen aus dem ganzen Umkreis beteiligten sich an unserer organisierten Fahrt, und nicht wenige sind später dem Ski-Club Rückershausen beigetreten. Es gäbe sicherlich von jedem Jahr ein "Highlight" zu berichten, nur würde das wohl den Rahmen sprengen und womöglich den Unbeteiligten langweilig erscheinen. Die Planungen zur achten Fahrt in 1988 waren abgeschlossen, 83 Teilnehmer gemeldet, zwei Busse organisiert, als plötzlich zwei Tage vor der Abreise die Meldung aus dem Schnalstal kam: Seilbahn defekt, Ausfall vermutlich für die ganze Woche. Jetzt hieß es umdisponieren oder absagen. Es wurde ein Tag Urlaub geopfert, um alle Teilnehmer über die neue Situation und die möglichen Alternativen zu informieren. Kein Teilnehmer sagte ab, und somit fuhren wir trotz allem pünktlich und frohen Mutes los. Im Schnalstal angekommen teilte sich unsere Gruppe, denn 40 Teilnehmer fuhren auf das 80 Kilometer entfernte Stilfser Joch zum Skifahren und die übrigen blieben im Rainhof zum Wandern. Im Laufe der Jahre entwickelte sich eine Freundschaft, und so kam es auch zu zwei Gegenbesuchen unserer Schnalstaler Freunde. 1985 fand kurzfristig in der Volkshalle Feudingen ein Bunter Abend statt, wo die Böhmische Kapelle aus "Unser Frau" sowie die Schuhplattlergruppe auftraten. Dies war ein voller Erfolg, die Volkshalle bis auf den letzten Platz besetzt. Am 11. Mai 1991 besuchten uns dann die Fußball-Damen- und Herrenmannschaften, und es wurden Freundschaftsspiele au dem Sportplatz am Schulzentrum Feudingen durchgeführt. Die Siegerehrung fand dann in gewohnter Weise in der Skihütte statt. Während der 20 Jahre waren natürlich auch immer wieder Tage dabei, wo wir auf Grund ungünstiger Witterung nicht Skifahren konnten. Dies hat man dann zu Ausflugsfahrten nach Meran, Bozen, Martelltal, Dolomiten oder zu kleinen Wanderungen in die nähere Umgebung genutzt. Zwei Reiseunternehmen haben uns über die lange Zeit unfallfrei begleitet. Unseren Übungsleitern ist es immer wieder gelungen, dem jungen Nachwuchs die notwendige Sicherheit aber auch den Spaß am Skifahren zu vermitteln. Ebenso hat hier auch so manch erwachsener Fahranfänger seine ersten Schwünge gewagt. Wenn man dabei dann so bekannte Sportgrößen wie Ingemar Stenmark, Björn Daehli, Sven Fischer u.v.m. über die Schulter sehen konnte, versetzte das nicht nur die Jüngsten in Erstaunen, sondern ließ auch so manch "alten Hasen" zu einem begeisterten Zuschauer am Rande der Loipe und Piste werden. Zum Glück gab es in dieser Zeit, bei den natürlich immer wieder vorkommenden Stürzen, nur leichtere Verletzungen, die alle reparabel waren. Unsere Pension Rainhof, wo sich jeder und das ganz besonders im Keller des Hauses wohlfühlte, organisierte jeweils zum fünf-, zehn-, 15- und 20-jährigen Bestehen eine Feier mit Ehrungen der jeweiligen Fahrtteilnehmer. Keiner konnte an allen 20 Fahrten teilnehmen. 19 Jahre erreichten: Erhard und Barbara Haßler, Wolfgang und Heide Klein. 18 Mal war Werner Haßler dabei. Susanne Haßler und Veronika Gurschler erreichten 16 Jahre. Es bleibt abschließend festzuhalten, dass wir alle in 20 Jahren Schnalstalfahrt sehr viel erlebt und dabei auch viele Freunde gewonnen haben und sicherlich jeder gerne an die schöne Zeit zurückdenkt.

 

è Quelle: Siegener Zeitung, Mai 2001

 

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Partnerschaft schlief ein

Schon seit langem wurde beim SCR nach der Möglichkeit gesucht, bei Schneearmut kurzfristig eine Trainingsmöglichkeit im Schnee zu finden. Letztlich scheiterte es immer an den langen Reisezeiten (z.B. Bayerischer Wald) und natürlich am Geld. Daher wurde sofort ein Treffen vereinbart, als der WSSV Suhl kurz nach der Wende einen Partner in unseren Breiten suchte. Es gab etliche Treffen danach: in Rückershausen, in Suhl, mit Sportlern, mit Offiziellen, ganz einfach mit Menschen. Jeder wollte und konnte vom Anderen lernen, die einen sportlich, die anderen "Know How" im Vereinsgeschäft, meistens ganz normal Zwischenmenschliches. Sportlich gemessen haben sich die Aktiven im Skispringen, Langlauf, Waldlauf mit Ballspielen, Rollern u.v.m. Leider sind sich die Vereine in der letzen Zeit etwas fremd geworden, bedingt dadurch, dass die ausgeübten Sportarten wie Sommerbiathlon oder Mountainbike nicht mehr viel zu tun haben mit Skiroller oder Gras-Ski. Trotzdem wäre es schade, wenn nach so einem schönen Anfang es nicht auch weiterhin gemeinsame Möglichkeiten geben könnte.

 

è Quelle: Siegener Zeitung, Mai 2001

 

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Geschichte der Kinder- und Jugendzeltlager:

Milch und Trinkwasser im Dorf geholt

Der von den vielen Betreuern gestaltete Tagesablauf lässt bis heute keinerlei Langeweile aufkommen

Ihr erstes Zeltlager veranstaltete die Rückershäuser Skijugend im Jahre 1970. Oberhalb des kleinen Dörfchens Bernshausen, Geburtsort des damals sehr rührigen Jugendwartes Paul Blecher, wurden die Zelte aufgeschlagen. Während das Gepäck mit Autos transportiert wurde, mussten die Teilnehmer den Hin- und Rückweg zu Fuß bewältigen. Ein eigenes Zelt hatte außer Paul damals noch keiner. Daher wurden diese beim Jugendamt der Kreisverwaltung ausgeliehen. Da die Verpflegung an Ort und Stelle stattfand, stellten uns die Zugvögel Wittgenstein die Kochgelegenheit sowie Töpfe und Geschirr zur Verfügung. Milch und Trinkwasser holten die Jugendlichen im Dorf. Es war alles noch recht bescheiden und unprofessionell, fast schon ein kleines Abenteuer. Doch es bereitete allen einen riesigen Spaß. Eine Toilette oder Ähnliches gab es natürlich auch nicht. Das Harfeld bei Richstein und nochmals Bernshausen waren dann die Ziele der nächsten Jahre. Auf dem Harfeld wurden die Teilnehmer eines nachts von einem heftigen Gewitter überrascht. Aber die Zelte blieben Gott sei Dank heil, und alle konnten beruhigt weiterschlafen. Großes Staunen gab es später beim Rückmarsch über das Schloss Laasphe. Denn dort hatte der Sturm während des Unwetters das Dach der Reithalle abgedeckt. Das zweite Zeltlager in Bernshausen war schon etwas fortschrittlicherer Art. Hier konnten neben der Zeltwiese im Dorf ein Bolzplatz sowie die Toilettenanlagen und die Waschgelegenheiten des Blauen-Kreuz-Heimes genutzt werden. Alkoholgenuss war natürlich für die Betreuer hier nicht erwünscht. Nach mehrjähriger Pause führt der Ski-Club seit 1982 wieder regelmäßig ein Kinder- und Jugendzeltlager durch. Der idyllisch gelegene Zeltplatz am Heiligenborn war meistens der Ort, wo herrliche Tage verbracht wurden. Leider steht dieser Platz seit 1999 nicht mehr zur Verfügung, da die Besitzverhältnisse sich geändert haben und der neue Eigentümer das dortige Zelten nicht mehr wünscht. Zwischendurch wurden auch zweimal die Zelte auf der "Wigrow" in Müsen und einmal in Helberhausen aufgeschlagen. Die Besichtigung eines Stollens, Besuch des Naturfreibades und eine Wanderung zum Kindelsberg standen im Siegerland u.a. auf dem Programm. Während der Sommermonate zählt das Zeltlager nicht nur für viele Kinder sicher zu den Höhepunkten des Jahres. Der von den Betreuern vielseitig gestaltete Tagesablauf lässt keine Langeweile aufkommen und sorgt für viel Spaß bei allen. Fußballspielen, Federball-, Tischtennis- und Tennisturniere, Schnitzeljagd, Basteln, Schminken, Verkleiden, Disco u.v.m. gehören neben einem gemütlichen Abend am Lagerfeuer einfach dazu. Nach einem umfangreichen Ferienprogramm dann im Jahr 1999 mit abschließendem Zelten am "Aberg" in der Nähe der Skihütte, fand voriges Jahr erstmals ein Zeltlager an einem etwas weiter entfernten Ort statt. Ein herrlicher Platz bei Diez an der Lahn, zu Füßen der Burg Hohlenfels, wurde von der Lagerleitung ausgesucht und soll auch im Jubiläumsjahr wieder Ziel der Zelter sein. Da alle diese wunderschönen Tage dort noch in guter Erinnerung haben, freuen sich die Kinder schon jetzt auf die Sommerferien.

 

è Quelle: Siegener Zeitung, Mai 2001

 

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Grasski-Lauf in Rückershausen:

Vom Osterfeuer bis in den Wiesengrund

Mitte der 80er Jahre mit 25 Sportlern die stärkste Truppe im Verein / 1998 wieder ein Rennen an der Hütte

Vor 30 Jahren tauchten die ersten Gras-Ski in Rückershausen auf. Zu dieser Zeit konnte noch niemand ahnen, welche Erfolge einmal von Gras-Skiläufern des Vereins erzielt werden. Bernhard Tusche vom Turnverein Eiserfeld brachte die erste Gras-Ski Ende der 60er Jahre von Josef Kaiser, dem Erfinder aus dem schwäbischen Geislingen, mit ins Siegerland. 1971 gelangten sie dann auch nach Rückershausen, und die ersten Versuche auf der Wiese unterhalb von "Hermanns" Haus wurden durchgeführt. Der Gras-Ski war damals etwa 40 Zentimeter lang und drei Zentimeter breit und sollte als Sommertrainingsgerät für die Alpinen-Läufer dienen. Es kam wie es kommen musste: Bereits 1973 richtete der SC Rückershausen sein erstes Rennen aus. Else Göbel, Erhard und Werner Haßler waren die Pioniere des Vereins. In den Jahren danach wurden die Rennen auf verschiedenen Hängen in Rückershausen gefahren. Die längste Strecke war sicherlich von der bekannten Wiese am Osterfeuer bis in den Wiesengrund. Auch die Strecken im "Gigge Hainchen", Aberg" und "Hennerjes" Wiese wurden für den Gras-Skilauf genutzt. Mitte der 80er Jahre waren die Gras-Skiläufer mit rund 25 Sportlern die stärkste Truppe im Verein. Es wurden nach und nach Rennen im In- und Ausland besucht und sogar in Übersee in Japan und Taiwan. Die Läufer des Vereins entwickelten sich langsam zur stärksten Mannschaft des Westdeutschen Skiverbandes. Zahlreiche Westdeutsche und Deutsche Meistertitel wurden gewonnen und international konnten Europameister und Medaillengewinner bei Weltmeisterschaften gestellt werden. Die Entwicklung des Gras-Skis ging rasant voran, so dass die Rückershäuser Hänge wegen der hohen Geschwindigkeit nicht mehr befahrbar waren. Der Verein richtete dennoch große Wettkämpfe an fremden Skihängen aus. Vielfach wurden in Lützel DSV-Cup-Rennen und Deutsche Meisterschaften durchgeführt. Die größten Veranstaltungen erfolgten in Schmallenberg und Kleingladenbach mit FIS-Punkte-Rennen und Europa-Cup-Rennen. Nach vielen Jahren konnte 1998 erstmals wieder ein Rennen neben der Skihütte durchgeführt werden. Im Jubiläumsjahr findet an gleicher Stelle das Deutschland-Cup-Finale statt. Der Name Gras-Ski wurde in Rollski-Alpin umbenannt, und die Ski haben sich mittlerweile in Hochleistungssportgeräte entwickelt mit denen Geschwindigkeiten von über 100 Stundenkilometer erreicht werden. Die Länge der Ski beträgt bis zu 100 Zentimeter mit einer Bereite von sechs Zentimeter. Dem Trend Carving-Skifahren kommt das Fahren mit dem Rollski Alpin fasst gleich.

 

è Quelle: Siegener Zeitung, Mai 2001

 

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Lustige Geschichten, herrliche Anekdoten und wahre Possen:

"Und wenn Ihr mir den Kreis versprecht..."

"...Eahr Jonge, do spreange ech net rönger" / Rögger Wilhelm bewunderte nur die mutigen Springer

Einige Anekdoten aus dem regen Vereinsleben des Skiclubs Rückershausen gibt es, die der Nachwelt erhalten bleiben müssen. Beispiele gefällig? Dass die Rückershäuser auch zu allerlei Verrücktheiten fähig waren, zeigten Herbert und Heinrich einmal. Als Mädchen verkleidet kamen sie über die Schanze geflogen. So etwas hatte es bislang auch noch nicht gegeben. An der Schanze war immer eine Menge los. Ständig eilten Zuschauer herbei und bewunderten die mutigen Springer. "Rögger" Wilhelm (Schneider) bemerkte einmal: Eahr Jonge kinnt ma da gaanze Kreäs Wettgesta verspreache, do spreange ech net rönger." Beim Schanzenbau war für die Stromversorgung Bänfersch Alfred zuständig. Da überwiegend abends und nachts gearbeitet wurde, war eine Beleuchtung unbedingt erforderlich. Mit Hilfe eines Weidezaundrahtes, den sie etwas höher verlegten, holten sie den notwendigen Strom bei Müllerschmanns Karl (Hackler). Als Erdung diente eine schwere Eisenplatte. Nicht Jedermann war damals dem Verein gut gesonnen. Dies mussten Helfer, während sie Plakate für die nächste Großveranstaltung aufhängten, feststellen. Der Wirt im Kühlen Grund, August Vogel, meinte einmal zu den Männern: "Was habt ihr denn da wieder, ihr mit eurem Schessverein?" Dass er von solchen Veranstaltungen nicht begeistert war, liegt wohl auf der Hand. Er hätte die vielen Zuschauer lieber in seinem Wirtshaus gesehen. Die Skiveranstaltungen wurden nicht nur über Plakate und die Presse angekündigt, sondern unten beim Weiermann spannten die Mitglieder zusätzlich ein riesiges Transparent über die Straße. Eine besondere Wirkung hatte sicherlich der vereinseigene Lautsprecher. Mit diesem fuhr man bis ins Banfetal und gab die bevorstehenden Wettkämpfe bekannt. Der Lautsprecher stammte einmal von einem Skifan aus dem Siegerland. Anfangs unterstützte er persönlich die Rückershäuser Skifreunde mit diesem Gerät. Als die Veranstaltungen sich dann aber häuften und der Verein auch etwas Geld in der Kasse hatte, konnte dieses wichtige Hilfsmittel günstig erworben werden. Zum Lautsprecher gehörte auch ein Plattenspieler. Alles zusammen wurde gelegentlich zu auswärtigen Wettkämpfen mitgenommen und auch schon mal an andere Vereine ausgeliehen. Ein Spektakel besonderer Art gab es einmal bei einer Fahrt auf die Lützel. Wie immer nahmen im Abteil Reisende mit Traglasten Platz. Den Lautsprecher stellten sie in die Mitte und legten eine Platte auf. Im Nu herrschte eine Bombenstimmung. Bei einem Halt in Erndtebrück war die Musik so laut, dass der Zug nach Bad Berleburg gar nicht losfuhr. Der Schaffner hatte Mühe, für Ordnung zu sorgen. Bei den Alpinen Veranstaltungen gab es anfangs noch keine verkabelte Fernsprechanlagen, erst recht keine Funkgeräte. Daher erfolgte das Startzeichen über Sichtkontakt. Am Start oder Ziel und in der Mitte der Strecke wurde eine Person postiert, die mit einer Fahne das Zeichen für Starter und Zeitnahme gab. Wenn die Sportler zum Skispringen fuhren, kam es auch schon einmal vor, dass mehr Springer dabei waren als Sprungski zur Verfügung standen. Der Veranstalter wurde darum gebeten, die Startnummern bitte so zu verteilen, dass nicht alle Rückershäuser direkt hintereinander an der Reihe waren. So liehen sie sich gegenseitig die Skier aus. Zähneknirschend ging man darauf ein. Als die Organisatoren sahen, welch gute Springer dort am Start waren, gab es keine Probleme mehr. Die Bemerkung von "Henner-Werner" dazu: "So muss dos sei, Strohseala em de Hose onn da eawwerzoijend zuschlo." Um möglichst bei allen Sprungveranstaltungen präsent zu sein, war es auch mal erforderlich, die Mannschaft zu teilen. Schließlich fanden manchmal mehrere Wettbewerbe an einem Tag statt und bei eigenen Veranstaltungen wollte man möglichst viele Teilnehmer haben. Wenn sich abends alle trafen, war man beeindruckt und stolz zugleich, welch tolle Erfolge errungen wurden. Der Kassenwart oder Kassierer hatte stets eine undankbare Aufgabe. Nicht selten musste er die Hausbesuche wiederholen. Auf sechs Mark belief sich damals der Jahresbeitrag, jedoch kassierte der Mann monatlich - also 50 Pfennige pro Monat. Überweisungen und Einzugsermächtigungen gab es nicht. Bis zur Jugendklasse sollten die Skispringer nach Möglichkeit auch an den Alpinen Veranstaltungen teilnehmen, damit diese Wettbewerbe mit Aktiven gut besetzt waren. Für den Abfahrtslauf wurden freilich die schnellen Sprungski benutzt. Probleme gab es in den Kurven. Nicht immer erreichten die Sportler ihr Ziel. Als die Schulskiwettbewerbe in Neuastenberg durchgeführt wurden, schauten die Schüler auch bei der nahegelegenen Margarethenschanze vorbei. Der steile Aufsprung war an diesem Tag hart gefroren und vereist. ein Tourist aus dem Ruhrgebiet bot demjenigen 50 Pfennige, der es wagte, dort herunter zu fahren. Gerhard und Ulli trauten sich und schafften es ohne Sturz. Nach der zehnten Fahrt war Schluss, denn damit hätte der gute Mann nicht gerechnet. Jetzt hatte er nur Angst um sein liebes Geld. Sehr beeindruckt waren die Zuschauer von den tollen Sprüngen eines kleinen Nachwuchsspringers. Für seine Leistungen wollte ihm einer eine Tafel Schokolade geben. Doch der Junge wandte sich verschüchtert weg. Daraufhin versuchte der Zuschauer, ihm die Schokolade in die Hosentasche zu stecken. Ging nicht. Die waren nämlich zugenäht.

 

è Quelle: Siegener Zeitung, Mai 2001

 

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Im Ziel zu spät aber "fönf welle Sau gesieh"

Werner Roth: ein Unikum und Original des Skiclubs Rückershausen / Seine Reden sind stets gefürchtet

Selbst als Langläufer und zudem als engagierter Betreuer der zahlreichen Sportler war er über viele Jahre im Skiclub aktiv. Mit seiner Fitness und Originalität ist er auch heute noch bei gemütlichen Abenden in der Skihütte anzutreffen und sorgt für manch frohe Stunde unter den Mitgliedern. Unter seinen Altersgenossen war er früher auch unter dem Namen Hakolin bekannt, heute eher als Henner-Werner. Die Rede ist von Werner Roth. Vor gar nicht allzu langer Zeit sah man ihn sogar noch auf seinen Langlaufbrettern in der Loipe beim Ludwigsecker Jagdhaus die Abfahrt herunter brausen. Ein Siegerländer Tourist, mit dem der Werner anschließend ins Gespräch kam, konnte gar nicht glauben, dass er in seinem Alter diese vereiste, superschnelle Abfahrt ohne Sturz gemeistert hatte. Werners Trick dabei: Er hatte sich einfach in die Kucke (Hocke) gesetzt - nach dem Motto: Wer tief sitzt, kann nicht mehr tief fallen. Sogar als Skispringer hat er sich einmal versucht. Doch dieses Unternehmen ging gründlich daneben. Ein sehr gefährlich aussehender Sturz war die Folge, denn der anschließende Rat eines fachkundigen Zuschauers lautete: "Werner, des nekste Mol bennste deer de Latte besser off de Rögge." Einen zweiten Sprung gab es aber nicht mehr, denn seine Skikameraden, die sich ernsthafte Sorgen um seine Gesundheit machten, hielten ihn mit großer Mühe zurück. Das stärkste Ding leistete sich der Henner-Werner nach einem Langlauf in Rückershausen. Organisatoren und Mitstreiter warteten auf den Werner ohne Ende. Das Ziel war längst abgebaut, und die Sportler hatten sich schon zum Vereinslokal Hanjerje begeben. Nach einer Weile stand Werner in der Tür, die Startnummer noch auf der Brust. Sein trockener Kommentar: "Fönf welle Sau gesieh." "Diiiiee, Gicke hoch, den Eichwald rab" - immer wieder gern gehört, manchmal sogar gefürchtet sind seine Reden, Gesangseinlagen und Geschichten bei Winterkehraus, Haxenessen oder sonstigen Anlässen. "Dann biegt er links zur Schule ein, das kann ja nur der Schoola sein." Das Lied über den Mitbegründer "Schoola" Alfred ist immer dabei. Aber auch Minka oder die Goldfasane.

 

è Quelle: Siegener Zeitung, Mai 2001

 

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Suppe à la Hühnerfüße mit Hahnenkamm

Rückershäuser Grasskifahrer erlebten in Taiwan eine für Westeuropäer außergewöhnliche Küche

Auf nach Taiwan hieß es für die Grasskifahrer des SCR Heiko Eckermann, Mirko Frank, Meike Pohl, Sandra Pohl und Melanie Schmidt im Herbst 1991. Es stand ein internationales Punkterennen im Terminkalender. Dazu hatten die Taiwanesen europäische Grasskinationen eingeladen. Dieser Einladung waren Aktive aus Italien, Österreich und Deutschland gefolgt. Weiterhin waren neben den Taiwanesen selbst noch Teilnehmer aus Südkorea, Japan und Australien am Start. Die Sportler weilten zehn Tage im fernen Land. Zunächst ging es über Stuttgart, Amsterdam und Bangkok nach Taipeh, der Hauptstadt von Taiwan. Von zu Hause bis zur Ankunft waren die Rückershäuser rund 30 Stunden unterwegs. In Taipeh standen Führungen zu Sehenswürdigkeiten und nationalen Gedenkstätten auf dem Programm. Es wurde deutlich gemacht, dass sich das kleine Land vom kommunistischen China mehr und mehr abgrenzt und nach Europa und Nordamerika orientiert. Verbleibende Zeit nutzten die Wittgensteiner, um die Stadt anzuschauen. Dann folgte die Fahrt zu den Grasskiwettkämpfen in der Mitte des Landes. Dreieinhalb Tage hielten sich die Rückershauser dort auf, waren mit allen anderen Nationen in kleinen Appartements einer Freizeitanlage fernab der Stadt, von Wäldern umgeben, untergebracht. So passierte es schon einmal, dass sich nächtens eine kleine Echse oder anderes unbekanntes Kleintier in den Zimmern verirrte. Schließlich waren die Fenster aufgrund der schwülen Witterung geöffnet. Da saßen die Wittgensteiner nun in Taiwan und waren auf die landestypische Versorgung angewiesen. Wie herrlich wäre jetzt ein deftiger Gulasch, eine Gemüsesuppe oder ein Schnitzel mit Pommes und Salat gewesen. Denkste: In Taipeh nutzten einige noch schnell die Möglichkeit, sich in einem Schnellimbiss zu stärken. Freilich waren die Gastgeber Spitze. Sie tischten alles auf, nur wusste man nicht, wobei es sich bei den Speisen handelte. Eines abends meinten es die Taiwanesen besonders gut mit den Rückershäusern. Sie servierten reichlich: Sie legten einige Stücke eines Hahns in die Suppe - allerdings nicht nur Fleisch, sondern komplette Füße inklusive Hahnenkamm und Kopf. Trotz dieser nicht erwarteten Fundstücke waren die Sportler gestärkt, um die Wettkämpfe bestreiten zu können. Der Hang war relativ flach. Nur der Starthang des Riesentorlaufes schien ein wenig steiler zu sein. Zur Beförderung nach oben stand ein Sessellift zur Verfügung. Bei den Wettkämpfen dominierten die Aktiven aus Europa.

 

è Quelle: Siegener Zeitung, Mai 2001

 

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Ski-Club Rückershausen feierte das 30-Jährige der Skihütte

Hüttenfest stieg am 18. und 19. August 2007:

 

Rückershausen. Mit einem zweitägigen Hüttenzauber feierten die Mitglieder und die Freunde des Ski-Clubs Rückershausen am 18. und 19. August 2007 den Bau der Alfred-Haßler-Hütte vor exakt 30 Jahren. Mit großer Vorfreude auf die runde Geburtstagsfeier stellten Bernd Holzapfel (1. Vorsitzender) und Erhard Haßler (2. Vorsitzender) das Programm für die Festtage vor. Los ging es am Samstag, 18. August, zunächst ab 19 Uhr mit einem Rückblick auf die Hüttengeschichte mit zahlreichen Bildern aus den vergangenen drei Jahrzehnten. Der Vorsitzende Bernd Holzapfel wollte aber nicht nur zurückblicken, sondern auch nach vorne schauen und auf die Herausforderungen der kommenden Jahre eingehen. Neben den Grußworten einiger Gäste gestaltete der Männergesangverein „Lyra“ Rückershausen mit einem Ständchen den offiziellen Teil des Abends. Ab 21 Uhr übernahm die Gruppe „Let’s Dance“ den musikalischen Part. Der Eintritt kostete an diesem Abend 3 Euro für Gäste ab 16 Jahren.

Der zweite Tag des Hüttenfestes stand ganz im Zeichen der Familie. „Wir hoffen, dass unsere Skihütte am Sonntag zum Zielort vieler Wanderer wird“, erklärten Bernd Holzapfel und Erhard Hassler der Presse. Der Sonntag, 19. August, begann mit einem Frühschoppen ab 10 Uhr, der ab 11 Uhr von Alphornbläsern musikalisch verfeinert wurde. Ab 12 Uhr bot der Ski-Club Köstlichkeiten vom Grill und Gulaschsuppe. Ab 14 Uhr begann ein musikalischer Reigen, bei dem die Jagdhornbläser und die Landrauen Rückershausen-Weide mitmachten. Doch darüber hinaus wurde den Gästen an diesem Tag einiges mehr geboten, zum Beispiel konnten Mädchen und Jungen an einer Dorfrallye oder an einem Ballonwettbewerb teilnehmen. Der Eintritt an diesem Tag war frei, für die Verköstigung war natürlich an beiden Tagen bestens gesorgt.

Die Mitglieder des Ski-Clubs waren schon seit der Vereinsgründung im Jahre 1951 auf der Suche nach einem Vereinsheim. Erst 1976 wurden die Planungen jedoch konkretisiert, als der damalige Vorsitzende Alfred Haßler erfuhr, dass die Stadt das Laaspher Freibad sanieren und die dortigen Umkleidekabinen abreißen wolle. Der Ski-Club nutzte die Gelegenheit und übernahm das Gebäude. Mit Traktoren und einem Lastwagen wurden damals komplette Seitenwände, Dachbalken, Bretter und Fenster nach Rückershausen transportiert und im Auslauf der Lahntalschanze gelagert. Dort wollten die Mitglieder die Skihütte auch zunächst aufbauen, es gab aber noch eine andere Idee, die sich als besser erweisen sollte: auf einem Grundstück des Vereinsvorsitzenden Alfred Haßler am Ende der Rückershäuser Straße bauten die Helfer die Skihütte im Jahre 1977 auf. Zehn Jahre später folgten der Anbau einer Garage und eines Rechenbüros, 20 Jahre nach dem Bau renovierten die „Bauarbeiter“ des Ski-Clubs die Skihütte von Grund auf und gestalteten die Hütte so um, wie sie sich heute präsentiert. Und 30 Jahre nach dem Hütten-Bau 1977 soll nun kräftig gefeiert werden!

 

Den Bau der Skihütte vor 30 Jahren – hier in Bildern zu sehen – will der Ski-Club Rückershausen mit seinen Mitgliedern sowie den Freunden und Gönnern des Vereins am 18. und 19. August 2007 kräftig feiern.

 

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Bilder von der Feier 30 Jahre Skihütte am 18. und 19. August 2007

 

Samstag: „Let’s dance“ spielt auf!

Nachdem die ersten Takte erklungen waren, wurde sogleich das Tanzbein geschwungen!

Samstag: Polonese? Der Schützenverein Oberndorf im Element!

Samstag: Da ist es doch am Stammtisch ruhiger!

Sonntag: Alphornbläser bei der Schanze

Sonntag Bei der Skihütte ging es weiter

mit den Jagdhornbläsern!

Die Fan’s waren begeistert!

Sonntag: Der Nachwuchs! Die Jungs spielen im Schlamm, während die Mädchen sich schminken! (Man muß halt Prioritäten setzen)

Sonntag: Das Buffet ruft!

Die Waffelofen duften während sich die Landfrauen auf ihren Auftritt vorbereiten!

Fotos der Feier: Steffi Althaus

 

 

 

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Große Lahntalschanze beleuchtet!

Foto N.Abrams: Anlässlich der Feier 30 Jahre Skihütte wurde die Lahntalschanze beleuchtet!

Foto N.Abrams

 

Foto H.Eckermann

Foto H.Eckermann

 

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